Frage 1: Warum sollten die Hundebesitzer den Hundekot aufheben?

Es gibt nur einen einzigen entschuldbaren Grund dafür, dass Jemand sich nicht nach dem Haufen bückt, den sein Vierbeiner gerade dampfend abgesetzt hat. Und das ist eine gesundheitliche Einschränkung des Halters – Blindheit, Rollstuhlnutzung, hohes Alter mit entsprechenden Einschränkungen. Tüte vergessen zählt nicht, denn als verantwortungsbewusster Halter, hast du in jeder Hosen-, Jacken-, Einkaufstasche und an der Leine selbst Kotbeutel bei dir. Und zwar ausreichend! Und wenn nicht, fragst du Passanten oder im nächstgelegenen Geschäft, ob du eine Tüte oder ein Tempo bekommen kannst.

Als Hundehalter musst du so manchen Ekelpunkt überwinden und Kot aufheben ist wirklich nicht das schlimmste, was einem Hundehalter blüht, wenn er sich einen Hund hält. Es ist wirklich traurig, dass in einer Welt, in der Kinder für den Umweltschutz auf die Straße gehen, Erwachsenen erklärt werden muss, dass Kothaufen weder lose noch verpackt liegen bleiben sollen und Plastikbeutel in entsprechende Eimer und nicht ins nächste Gebüsch gehören. 

Es wird soviel gesetzlich geregelt, es sollte auch geregelt werden, dass Menschen die Hundekot absichtlich liegen lassen oder falsch entsorgen, ein Hundehalterverbot fürs ganze Leben bekommen. Klingt drastisch, aber allein dass diese Menschen so handeln, zeigt, dass ihnen beim Denken einige Fähigkeiten abgehen und lässt in Frage stellen, ob ein Hund bei ihnen gut aufgehoben ist.

Frage 2: Welche Unfälle passieren und welche Krankheiten übertragen sich

Ein Hundehaufen ist eine Gefahr. Zumal wirklich niemand sehenden Auges in einen solchen hineintritt. Das heißt unvorbereitet, kann ein Hundehaufen (übrigens auch in einer Plastiktüte) wie eine Bananenschale wirken und schwere Stürze verursachen. Wenn der Hundehalter dann ermittelt werden kann, der den Kot nicht entsorgt hat, kann dieser sich nur wünschen, dass er eine Hundehalterhaftpflichtversicherung abgeschlossen hat. Schmerzensgeld, Notarzteinsatz, Arzt- oder Krankenhauskosten, Arbeitsausfall… Das kann unterm Strich schnell ein paar Jahresgehälter ausmachen, wenn keine Versicherung den Schaden reguliert.

Für andere Tiere und spielende Kinder können Krankheitsübertragungen schwerwiegende Folgen haben, wenn sie versehentlich oder bewusst mit Hundekot von kranken Tieren in Verbindung kommen. Auf Wiesen, Spielplätzen oder auch Gehwegen kann dies schnell passieren. Besonders Kleinkinder heben alles auf, lecken vielleicht sogar daran. Andere Tiere (nicht nur Hunde, auch Vögel und Katzen) können Würmer bekommen oder Keime dahin tragen, wo sie Schaden anrichten können, auch wenn die Kontakttiere nicht selbst erkranken. Und einige Hunde neigen sogar dazu, den Kot von Katzen oder anderen Hunden zu fressen. Werden über den Kot nicht nur Keime, sondern auch Medikamentenrückstände ausgeschieden, so wirken diese dann in den anderen Tieren weiter und verursachen ggf. Symptome, deren Ursache nie gefunden werden können.

Frage 3: Freies Feld ist auch kein Hunde-WC

Wald, Felder und Wiesen werden gerne als Chance zum Freilauf genutzt. Und einige Halter fahren bewusst mit ihren Tieren etwas aus dem Ort heraus, damit die Geschäfte erledigt werden können und der Halter sich nicht kümmern muss. Doch das kann fatale Folgen haben. Denn diese Wiesen und Felder gehören einem Bauern, der Tierfutter erzeugt oder Pflanzenbau betreibt. Über Umwege können Keime aus Hundekot also sogar wieder auf dem Teller des Halters landen. Der Maiskolben, der auf dem Grill liegt, musste vielleicht von einer Pflanze geerntet werden, die sich durch einen Hundehaufen hindurch ans Tageslicht gequält hat. Es gibt Parasiten und Keime, die eine enorme Überlebensfähigkeit haben und auch wenn das Grillen letztendlich dazu führen kann, dass diese abgetötet werden – appetitlich ist der Gedanke mit Sicherheit nicht. Und Hundekot ist einfach nicht als Düngemittel gedacht, sonst würde er teuer gehandelt werden. 

Jetzt stellt sich im Wald, an Feldwegen und Wiesenrändern die Frage, wohin mit den Kotbeuteln. Viele sehen fehlende Mülleimer als guten Grund, sich um die Hinterlassenschaften ihres Hundes nicht kümmern zu müssen. Doch dies ist genauso falsch, wie Kotbeutel einfach in der Natur liegen zu lassen. Selbst die als umweltfreundlich und wasserlöslich gekennzeichneten Sackerl lösen sich erst nach sehr langer Zeit auf. Selbst wenn kompostierbar drauf steht, heißt das nicht, dass sie tatsächlich kompostierbar sind, zumal sie in Biomüll ebenfalls nicht entsorgt werden sollen, weil bei der Verbrennung ungesunde Gase entstehen.

Frage 4: Konkrete Erreger im Hundekot und ihre Wirkung

Der Erreger Neospora Caninum ist besonders für Rinder eine sehr große Gefahr. Er löst bei trächtigen Kühen Fehlgeburten aus. Dieser einzellige Parasit hat eine enorme Überlebensfähigkeit. Dass Hundehalter mit ihrer eigenen Tierliebe andere Arten gefährden können, ist vielen gar nicht bewusst. Doch spätestens wenn Schilder darauf hinweisen, dass Wiesen als Viehweide genutzt werden oder auf Feldern Lebensmittel produziert werden, sollte jedem klar sein, dass der Hund dort am besten gar nicht erst sein Geschäft machen sollte, denn auch Schmierinfektionen durch geringe Rückstände können bereits Schaden anrichten. 

Beim Neospora Caninum gelten auch Schafe, Pferde, Büffel, Ziegen und Füchse als Zwischenwirte. Und natürlich der Hund selbst. Bezogen auf die Schmierinfektion bedeutet dies, tritt dein Hund in einen kleinen Rückstand von Hundekot mit diesem Erreger und leckt sich später die Pfoten, so kann er mit seinem Hundekot diese Infektion weiter geben. Diese Problematik hat dein Liebling nicht nur bei diesem Parasiten. Auch Würmer können so übertragen werden. Und dass davon auch einige für dich als Halter gefährlich werden können, ist dir sicher bekannt. 

Spul-, Band-, Haken- und Peitschenwürmer wirken sich auf das Allgemeinbefinden deines Hundes aus und richtig gefährlich sind Echinokokkosen, zu denen der gefährliche Fuchsbandwurm gezählt wird.

Frage 5: Noch mehr Erreger...

Giardien und Kokzidien sind weitere Gefahren, mit denen dein Hund schwer zu kämpfen haben, kann wenn er damit in Kontakt kommt. Mit Giardien sind viele Hunde und sogar Menschen infiziert, ohne dies zu wissen. Einige haben keine Symptome, bei anderen führen die Erreger zu Durchfällen, Bauchschmerzen und Übelkeit. Das kann dann schnell zu Wasser- und Gewichtsverlust bei deinem Hund führen und ihn nachhaltig schwächen. Kokzidien suchen ihre Wirtszellen meist im Magen-Darm-Kanal, doch auch im Blut, in der Leber oder Niere können sie sich ansiedeln und entsprechende Probleme bereiten. Sie sind zwar gut behandelbar, können bei Jungtieren allerdings zu tödlichen Verläufen führen.

Eine Übertragung von Erregern auf Menschen ist besonders dann leicht möglich, wenn der Hund den Halter oder Familienmitglieder im Gesicht lecken darf, oder wenn er es nicht darf, aufgrund der Körperhöhe von Kindern beispielsweise, doch aus Versehen tun kann. Auch das Zusammentreffen von Kontakt mit angeleckten Gegenständen (Näpfe, Spielzeuge) und eigenen Hygieneversäumnissen, kann Infektionen begünstigen.

Frage 6: Das eigene Grundstück – die Gefahr vor der Haustür

Du hast ein Haus mit Garten? Schön für dich und deine Familie. Doch nachdem was du gerade gelesen hast, musst du dich fragen, ob deine Umgebung immer noch so toll ist, wie du dachtest. Gehörst du auch zu denen, die es zu schätzen wissen, nicht vor dem ersten Kaffee schon mit dem Hund los zu müssen und ihn schnell in den Garten zu lassen? Mit Sicherheit kennst du dann auch die Suche nach den Hinterlassenschaften oder hast schon einen Haufen an Orten entdeckt, wo du ihn lieber nicht hättest: Im Salatbeet, bei den Teekräutern oder im Spielbereich deiner Kinder zum Beispiel. 

Welche Gefahren das mit sich bringen kann, weißt du jetzt. Besonders wenn Kinder mit im Haus leben, die im Gras tollen, einen Sandkasten haben oder gar im Garten mithelfen, solltest du deinen Hund dazu erziehen, dass er eine ganz bestimmte Ecke auf dem Grundstück für seine Entleerung nutzt, damit du selbst und andere nicht mit dem Risiko leben zu müssen, Würmer oder andere Parasiten zu bekommen oder weiter zu verteilen. 

Zusammengeharkter Hundekot gehört daher auch nicht auf den Komposthaufen, wenn du diesen später im Garten wieder verwenden möchtest.

Frage 7: Beschimpft werden immer die Falschen

Als Hundehalter, der sich an die Regeln hält, wirst du vielleicht auch schon erlebt haben, dass ausgerechnet du, der gerade nach dem Kotbeutel kramt und die Entsorgung vorbereitet, von Passanten beschimpft wirst. Es ist ein wenig wie bei den Rasern und den Blitzern. Man hat den Eindruck, es trifft immer die Falschen. Und dass es dich zu Recht aufregt, wenn du angesprochen wirst, weil andere sich daneben benehmen, steht völlig außer Frage. 

Achtlose Halter sind beispielsweise auf dem Fahrrad mit freilaufenden Hunden unterwegs. Sie bemerken teilweise nicht einmal, dass ihr Hund sein Geschäft macht. Das entschuldigt nichts, erklärt nur, dass sie nicht angesprochen werden. Sie sind halt einfach schon weg. Zudem geht es schneller, einen Kothaufen liegen zu lassen, als ihn aufzuheben. Was heißt, je länger du am Ort des Geschehens bist, desto größer ist die Gefahr, dass es dich trifft. Doch statt selbst unnötig in Aufregung zu verfallen, kannst du dich bei dem bedanken, der dich anspricht und den Wunsch äußern, er möge es auch bei denen tun, die es tatsächlich liegen lassen, weil es dich selbst auch stört. 

Weitergeben kannst du die Kritik dann auch, indem du selbst aktiv propagierst, dass Hundekot weggeräumt gehört und Haltern, die dies nicht tun, demonstrativ einen Kotbeutel hinhältst. Du machst dir damit zwar keine Freunde, aber vielleicht gelingt es dir, einige Halter zu überzeugen, womit schon viel gewonnen ist.

Frage 8: Kotbeseitigung einfach gestalten

Es ist nachvollziehbar, dass es niemandem Spaß macht, einen oder mehrere Kotbeutel kilometerweit mit sich herum zu tragen. Doch dein Hund hat bei seinen Geschäftsreisen, die du täglich mit ihm machst, ja auch seine Gewohnheiten. Und die kannst du für die Hundeerziehung nutzen und ihm das „Geschäft auf Kommando“ beibringen. Vor großen Runden in der Natur, kannst du nah bei einem Mülleimer dafür sorgen, dass dein Hund sich ordentlich entleert. Dann dreht ihr die Runde. Bewegung regt die Darmtätigkeit an, daher setzen viele Hunde auch am Ende der Runde noch einmal Kot ab. Auch dies kann dann in der Nähe einer Entsorgungsstelle stattfinden. Damit sind die Unannehmlichkeiten für dich auf ein Minimum reduziert. 

Natürlich gibt es auch Unregelmäßigkeiten bei deinem Tier, und es kann nötig werden, einmal etwas weitere Wege mit den Stoffwechselendgeschenken deines Hundes zurück zu legen. Doch das Wissen, dass du Tiere und Menschen vor Infektionen und Unfallgefahren schützt, sollte Grund genug sein, dies auf sich zu nehmen.

Frage 9: Wie entferne ich Hundekot? - Die richtige Tüte

Extrem dünne Beutel, die nur schwer auseinander zu bringen sind und bei denen man sich gefühlt zu Tode sucht, um die Seite zu finden, wo die Öffnung ist, sind die Hölle. Zumal sie oft auch damit überraschen, dass du einfach durchgreifen kannst, wenn du sie nutzen willst. Sparen an dieser Stelle ist keine gute Idee. Eine Rolle für 50 Cent kostet am Ende 1,50 Euro, wenn du nur jeden dritten Beutel effektiv nutzen kannst. Aber worauf solltest du achten?

Größe der Beutel

Du hast nur einen kleinen Hund, dann reichen in der Regel kleine Beutel. Außer du hast große Hände… Um sie gut an der Leine festknoten zu können ist es gut, auf die Größe zu schauen, damit das An- oder Abknoten nicht zu einer Geduldsprüfung wird.

Material des Beutels

Folienbeutel haben sich durchgesetzt. Es gibt die Tüten aus Maisstärke, doch um sein ökologisches Gewissen zu beruhigen, taugen die nichts. Für die Herstellung werden Ressourcen verbraucht, die der Futtermittel- oder Lebensmittelherstellung entzogen wurden. Ehrlich, du würdest auch keinen Hundehaufen in ein Salatblatt wickeln. Auch die Entsorgung dieser Beutel ist nicht so öko, wie sie vermitteln wollen. Und in den Biomüll gehört Hundekot so oder so nicht! Nicht einmal unverpackt. Eine gewisse Festigkeit und Undurchlässigkeit sind wichtig.

Form und Abpackung 

Rollen sind klein und handlich und leicht mitzuführen. Jedoch sind die perforierten Abrissstellen oft nicht gut ausgearbeitet und die Beutel gehen dann schnell kaputt. Henkel sind von Vorteil aber kein muss. 

Gemeinden stellen oft Spender bereit, die mit praktischen Beuteln in guter Größe und Haltbarkeit bestückt sind. Die gibt es in großen Stückzahlen recht preisgünstig auch für private Personen zu kaufen. Die Hersteller stehen auf den Spendern oder den Beuteln.

Farbe und Design

Ein Aufdruck zeigt deutlich, wo oben oder unten ist. Damit ersparst du dir die Suche nach dem richtigen Ende von vornherein. Durchsichtige Tüten sind zwar grundsätzlich nutzbar, aber nicht sehr appetitlich, weder für dich noch für andere.

Hier eine kleine Auswahl: Die richtige Tüte um Hundekot zu entfernen.

Kleiner Praxistipp

Eine kleine Taschenlampe am Schlüsselbund, hilft dir im Dunkeln die Hinterlassenschaften zu finden und auch für dich sauber zu entsorgen.