Leinenführigkeit

Mensch erzieht Hund – nicht Hund erzieht Mensch

Immer wieder sehe ich Hundebesitzer, die sich am Hund orientieren und nicht der Hund am Menschen. Sei es beim Schnüffeln, dass er in eine Richtung zieht, einen anderen Hund sieht oder irgendetwas anderes, z.B. Wenn der Hund schnüffelt, bleibst Du stehen und schaust auf den Hund, dadurch orientierst Du dich am Hund. Das muss nicht sein. Bei der Leinenführigkeit sollte man darauf achten, wenn der Hund hinter einem bremst und schnüffelt, sich nicht ausbremsen zu lassen und weitergehen. Auf gar keinen Fall umdrehen. Nach vorne schauen und weitergehen. 

Hund immer loben!

So sollte der Hund belohnt werden, wenn er nebenher läuft und Ihn anguckt. Dies kann durch streicheln oder durch Leckerchen sein. Wichtig ist, dass er das Verhalten von sich aus macht und nicht für das Leckerchen. Denn dann liegt die Orientierung am Leckerchen und nicht am Menschen.

Richtungswechsel durchführen!

Ein besonders gutes Mittel bei der Leinenführigkeit in der Hundeerziehung sind Richtungswechsel. Dies fördert die Orientierung am Menschen. Hierzu gibt es reichlich Übungen.

Als Erstes machst Du die Leine sehr lang. Dann wechselst Du sehr häufig und sehr schnell die Richtung. Dabei schaust Du immer nach vorne. Bevor der Hund Dich überholt bzw. die Leine gespannt ist, wechselst Du die Richtung. Besonders effektiv kann es sein, wenn Du dann rechts oder links an Ihm vorbei läufst. Dadurch ist der Hund gezwungen, sich an Dich zu orientieren.

Nach einer gewissen Zeit kannst Du die Leine kürzer machen. Das Tempo variieren und nicht auf den Hund schauen. Im richtigen Moment die Richtung wechseln, wenn der Hund es noch wahrnehmen kann und nicht an Dir vorbeigeschossen kommt. Dadurch erhältst Du einen viel aufmerksameren Hund, der neben Dir steht. 

Die Leine sollte immer kürzer gehalten werden. Durch die schnellen Richtungswechsel kann es schon passieren, dass Du dem Hund in die Leine gehst. Das macht aber nichts. Wichtig ist, wenn der Hund bremst, gehst Du weiter. Wenn er es gut macht, viel Loben. Das fördert auch das Sozialverhalten des Hundes.

Leinenführigkeit üben

Besonders gut kann die Leinenführigkeit geübt werden, indem Du einen genauen Plan hast, wohin Du gehen möchtest. Es kann ein Park sein, ein Flußufer, eine ruhige Gegend oder ein Platz, wo sich viele Hunde treffen. Auf diesem Weg darf er nichts anderes als neben Dir herlaufen. Erst dann darf er schnüffeln, mit Hunden spielen oder sonstige Aktivitäten unternehmen.

Die beste Übung, ist es, den Hund einfach nicht vorne weglaufen zu lassen. Denn wenn der Hund bei der Leinenführigkeit vorne weg läuft, kann er sich nicht mehr an Dich orientieren. Er weiß auch nicht, wann die Leine gespannt ist. Deshalb verhindern, dass der Hund vorne wegläuft. Eine Flexleine ist absolut fehl am Platze. Der Hund weiß nie, wann die Leine zu Ende ist. Es kann nach 1 Meter, aber auch erst nach 5 Metern sein. Der Hund bewegt sich immer frei.

Klar ist, wenn der Hund nicht vorne läuft, dann kann er auch nicht ziehen. Er sollte nebenher laufen und nicht eine Körperlänge davor.

Es gibt 2 Möglichkeiten zu verhindern, dass der Hund vorne weg läuft.

Hund aufhalten

Ich halte den Hund auf. Wenn er an Dir vorbei will, greifst Du in die Leine. Die Leine wird wieder locker. Wenn keine Spannung mehr drauf ist, kannst Du weitergehen. Gerne kannst Du auch verlangen, dass der Hund Sitz macht. 

Wenn der Hund wieder vorbei will, greifst Du wieder in die Leine und wiederholtst den Vorgang immer wieder.  

Stell Dich vor deinem Hund!

2. Wenn der Hund vorbei will, stellst Du Dich massiv davor und lässt Ihn nicht mehr vorbei. Besonders bei jungen Hunden oder Hunden, die es überhaupt nicht verstehen, kann dies sehr effektiv sein. Das ist eine unmissverständliche Geste. Im richtigen Moment dafür ein Leckerchen zu geben, fördert das Ganze noch.

Besonders mit einer langen Leine ist die Übung sehr gut. Du musst nur aufpassen, in welcher Dossies Du es machst. Manche Hunde sind sehr sensibel. Zuviel kann das Gegenteil bewirken.

Dadurch wandert der Blick vom Hund zu Dir. Genau das wolltest Du erreichen. Wenn der Hund neben Dir läuft und Dich anschaut, dann auf jeden Fall belohnen. Egal wie, mit Leckerchen, Lob oder Sonstiges.

Wie führe ich die Leine richtig?

Eine wunderbare Anleitung zur Leinenführigkeit ist dieses Buch. Ich kann es Dir nur empfehlen: